Mehr Krankenhauspersonal!Die DKP Berlin unterstützt die Aktion »Patientensicherheit ist nicht verhandelbar!« des Bündnisses für mehr Personal im Krankenhaus.

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Immer deutlicher wird der Personalmangel in den Berliner Krankenhäusern, vor allem beim Pflege- und Reinigungspersonal, aber auch bei Ärzten und anderen Berufsgruppen. Die Folgen sind Überforderung und Krankheit bei den Beschäftigten, Verschlechterung und Gefährdungen bei den Patienten (Verminderung der Qualitätsstandards).

Bisher fehlen in Berlin Festlegungen von Personal- und damit Qualitätsstandards in den Krankenhäusern, also verbindliche Vorgaben, die regeln, wie viele Pflegende, Ärzte usw. für eine bestimmte Patientenzahl da sein müssen (Personalstandards). Die Forderungen zum Krankenhausplan 2016 – 2020 des Landes Berlin und die Tarifforderungen der Charité-Beschäftigten (mit ihrer Gewerkschaft verdi) zielen genau darauf, solche Personal- und damit Qualitätsstandards endlich festzulegen und so kontrollierbar zu machen. (In NRW ist z.B. für die Intensivstation die Vorgabe eine Pflegekraft pro zwei Patienten in den Krankenhausplan aufgenommen worden).  

In einer Resolution an den Berliner Gesundheitssenator M. Czaja (CDU) vom 6. Januar 2015 stellen 549 Intensivpflegekräfte der Charité (also die meisten) fest: »... Unter diesen Bedingungen ist es fast unmöglich, die Versorgungsqualität auf einem guten Niveau zu halten. Das ... Personal leistet permanent Höchstleistung, um einen angemessenen Qualitätsstandard halten zu können und ihrem eigenen Berufsverständnis zu entsprechen. Diese permanente Höchstleistung macht auf Dauer krank...«

Fragen wir danach, wie und warum es in Berlin, in ganz Deutschland, zu solch einem Personalnotstand im Krankenhauswesen kommen konnte, wo doch die Profite der Großunternehmen, besonders im medizin-industriellen Komplex (Pharmazie, Medizintechnik), unaufhörlich wachsen, und offenbar genug Geld für »Olympia« und Militär da ist, und die Charité für 2014 einen Gewinn von 7,6 Millionen Euro (!) meldet, so liegt auf der Hand: Die Durchökonomisierung, die Unterwerfung des Gesundheitswesens unter die neoliberalen Marktgesetze mit dem wichtigsten Instrument »DRG« (Diagnosebezogene Gruppen = Fallpauschalen) führt gewollt und zwangsläufig zu einem harten Konkurrenzkampf der Krankenhausunternehmen, seien sie öffentlich oder privat. Die Folgen sind vorgegeben: Verschlechterung der Arbeitssituation und Einsparungen beim Personal, also die Intensivierung der Ausbeutung.

Sich hiergegen zu wehren, ist das gemeinsame Interesse von Gesundheitsarbeitern und aller Bürger, die nicht zu den Millionären gehören.
Es geht um nichts weniger, als die Möglichkeiten des Gesundheitswesens allen Bürgern, unabhängig von Geld und Herkunft, auf humane Weise zugänglich zu machen. Das bedeutet, mit dieser Aktion die Krankenhausreform in eine  demokratische Richtung zu lenken.

Es gilt: Gesundheit ist keine Ware!

Homepage des Bündnisses: www.mehr-krankenhauspersonal.de