Bundesarchiv Bild 183-B0121-0010-016, Berlin, VI. SED-Parteitag, 6.Tag

Am 21./22. April 1946 vereinigten sich KPD und SPD zur Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands. Ein historisches Ereignis von weltweiter Bedeutung. Von unseren Feinden als Zwangsvereinigung verunglimpft, von ehemaligen Mitgliedern, alten und neuen Opportunisten schamhaft verschwiegen, von Standhaften als Schritt zur Einheit der Arbeiterklasse und ihrer Partei bis heute gewürdigt.

Von den einst 2,3 Millionen Mitgliedern sind nach der Annexion der DDR 1990 nur ca. 100.000 übrig geblieben. Karrieristen haben bis in höchste Ämter ihre Überzeugung flugs den neuen Herrschenden unterworfen. Die Nachfolgepartei, heute Die LINKE, schlug von Einzelnen abgesehen das ideelle Erbe der SED aus, stritt allerdings um deren Vermögen.

Nach der faschistischen Hitlerdiktatur und dem deutschen Vernichtungskrieg glich es fast einem Wunder, wie aus Ruinen ein deutscher Friedensstaat, wirtschaftlich stark und in der Welt geachtet, entstand: die DDR. Initiator, Wegweiser und Organisator war die SED. Ihre Spitzenpolitiker Pieck, Grotewohl, Ulbricht und Honecker verkörperten Antifaschismus und Völkerfrieden und vor allem Freundschaft mit der Sowjetunion, unseren Befreiern. Stahl aus Eisenhüttenstadt, der Überseehafen Rostock, Zeiss Jena, die Industriemetropole Karl-Marx-Stadt, Schwermaschinen aus Magdeburg, die Kulturstadt Dresden und die Messestadt Leipzig, Karl-Marx-Allee, Fernsehturm, Palast der Republik und mehr waren Symbole eines modernen Staates. Ebenso Genossenschaften, Polytechnische Oberschulen, Polikliniken, Konfliktkommissionen. Eine kluge Block-, Frauen-und Jugendpolitik sowie soziale Sicherheit wurden zum Markenzeichen der DDR. Zuverlässig geschützt gegen Störmanöver.

Am Anfang standen stets Pläne und Beschlüsse der Partei. Jeder Schritt war Neuland. Vermeintliche Abkürzungen erwiesen sich manchmal als Umwege, ja auch als Irrwege und Fehler. Korrekturen waren notwendig. Aber Programme, Absichten und Ziele dienten immer dem Wohle der Menschen. Eben sozialistischer Humanismus. Ein erstmaliges und einzigartiges Projekt. "Kapitel 1 des Sozialismus in Deutschland". Unvergessen, zukunftsweisend. Grundlage: Volkseigentum und Arbeitermacht und eine führende Kraft, die SED.

Von Hans Bauer
Aus: grh Mitteilungen 4/21