ver.di Streikaufruf19. Juni, 18 Uhr, ver.di-Haus: Große Solidaritätsveranstaltung! Weitere Informationen hier

Die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) ruft ab dem 22. Juni 2015 alle Beschäftigten an der Charité zum unbefristeten Streik auf. Hintergrund sind die gesundheitsbelastenden Arbeitsbedingungen an Europas größter Universitätsklinik.  ver.di fordert deshalb  Mindestpersonalbesetzungen und verbindliche Verfahren des Gesundheitsschutzes für die Beschäftigten.

Nachdem der Charité-Vorstand auch nach dem Warnstreik ein Angebot vorgelegt hatte, das nur für einen kleinen Teil der über 13.000 Beschäftigten eine Verbesserung bedeuten würde, votierten 96,4 Prozent der ver.di-Mitglieder in einer Urabstimmung für den unbefristeten Streik.

Der Charité-Vorstand hatte während der Urabstimmung mit zahlreichen Veröffentlichungen versucht ein entsprechendes Votum zu verhindern. Unter anderem hatte er behauptet, in der Pflege seien seit drei Jahren keine Stellen abgebaut worden. Im  Jahresabschlussbericht 2014 wird jedoch ein Stellenabbau von 23 Pflegekräften ausgewiesen, obwohl die Charité laut Tarifvertrag mit ver.di einen Aufbau von 80 Stellen vereinbart hat.

»Wir fordern die Charité auf, keine Nebelkerzen mehr zu werfen und ihrer Verantwortung für die Gesundheit der Beschäftigten endlich gerecht zu werden«, erklärt ver.di-Verhandlungsführerin Meike Jäger. »Nicht der Streik gefährdet die Patienten, sondern der Normalzustand. Deshalb trifft unser Anliegen auf große Sympathien auch bei den Patient/inn/en. Wir wissen, dass der Streik eine Belastung für sie darstellt und werden ihn so durchführen, dass für sie eine möglichst hohe Planungssicherheit gewährleistet bleibt«, ergänzt der Betriebsgruppenvorsitzende Carsten Becker.

Um der Charité genug Zeit zu geben, die Leistung  zu reduzieren und Patient/inn/en frühzeitig zu informieren, kündigt ver.di den Streik mit einer Vorlaufzeit von elf Tagen an.

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